Vor kurzem ging unser Online-Event „Evolving Healthcare Hiring Dynamics in 2024“ exklusiv für Radancy-Kundinnen und –Kunden über die Bühne. Die aufschlussreiche Diskussion über die Einstellungstrends im Gesundheitswesen leiteten Michelle Ferreira, Senior Vice President of Customer Success bei Radancy, und Jahkedda Akbar, Senior Vice President von Radancy Labs. Die Teilnehmenden teilten wertvolle Erkenntnisse über die aktuelle und künftige Situation der Personalbeschaffung im Gesundheitswesen.
Das sind die 5 wichtigsten Takeaways aus unserer Diskussion:
1. Es ist entscheidend, Ihr Unternehmen vom Mitbewerb abzuheben
Die Expertinnen und Experten berichteten vom erheblichen Fachkräftemangel, der den Gesundheitssektor nach wie vor dominiert und durch die Pandemie noch verschärft wurde. Die Personalknappheit führte zu vermehrtem Burnout, insbesondere bei Pflegekräften, und trieb die Gehälter in den USA im Jahresvergleich um etwa 3,5 % in die Höhe, im Vergleich zu einem Anstieg von 2,3 % im Technologiesektor. Ein Blick nach Österreich zeigt eine ähnliche Entwicklung: Während die Gehälter in der Sozialwirtschaft im Zuge der Kollektivvertragsverhandlungen 2024 um 9,2 % stiegen, lag die Erhöhung im Technologiesektor nur bei 7,25 %.
Daher ist es für Talent Acquisition Teams wichtig, sich Gedanken darüber zu machen, wie sie sich auf einem wettbewerbsintensiven Markt abheben können. Neben finanziellen Anreizen betont das Panel, dass Bewerber*innen im Gesundheitswesen ihre Motivation vor allem aus der Mission hinter ihrer Aufgabe ziehen und sich berufliche Weiterbildungsmöglichkeiten wünschen. Ein Fokus auf diese Schlüsselbereiche kann Talent Acquisition Teams ein wertvolles Differenzierungsmerkmal bieten. Laut unseren Expertinnen und Experten wären etwa 50 % der Stellensuchenden bereit, für bessere Entwicklungsperspektiven ein ähnliches oder sogar niedrigeres Gehalt zu akzeptieren. Das unterstreicht die Bedeutung nicht-monetärer Faktoren für die Mitarbeitendenzufriedenheit und –bindung.
2. Die Förderung junger Talente und die Nutzung von Empfehlungen sind zentral für die Talent Acquisition
Effektive Talentgewinnung im Gesundheitswesen erfordert einen vielschichtigen Ansatz. Die Teilnehmer*innen unseres Online-Events diskutierten über verschiedene Initiativen, um junge Talente zu gewinnen, darunter Programme, die sich an Schüler*innen und Hochschulabsolventinnen und –absolventen richten. Einige Unternehmen bieten finanzielle Unterstützung für universitäre Ausbildungen an, um zukünftige Talente für sich zu gewinnen. Darüber hinaus verzeichnen Recruiting-Teams im Gesundheitswesen Erfolge mit lokalen Praktikumsprogrammen, die Einblicke in verschiedene Bereiche des Gesundheitswesens bieten.
Andere setzen auf ein Empfehlungsprogramm als erfolgreiche Maßnahme. Der Erfolg dieses Ansatzes hängt jedoch stark von der Unterstützung durch die Führungsebene ab und nicht so sehr von der Höhe der Prämien für erfolgreiche Empfehlungen.
3. Ein Fokus auf die Personalbindung ist unerlässlich
Strategien zur Mitarbeiterbindung waren ein weiterer Schwerpunkt der Diskussion. Die Teilnehmenden besprachen kreative und proaktive Maßnahmen, um bestehende Talente im Gesundheitswesen zu halten und zu binden. Eine Organisation berichtete von ihren Bemühungen, den Managerinnen und Managern mehr Freiraum zu ermöglichen, damit sie sich stärker in ihre Teams einbringen und die notwendige Führungsunterstützung leisten können.
Die Bedeutung des Engagements von Führungskräften innerhalb der ersten 120 Tage nach der Einstellung wurde als entscheidender Faktor für die Verringerung der Fluktuation im Gesundheitswesen hervorgehoben. Engagierte Führungskräfte verbessern nachweislich die Bindung der Mitarbeitenden an das Unternehmen und senken die Fluktuationsrate, wodurch teure Einstellungsprämien reduziert werden können. Dieser Ansatz wird bereits in verschiedenen Märkten mit positiven Resultaten umgesetzt.
4. Internationale Personalsuche im Gesundheitswesen verzeichnet einen Aufwärtstrend
Die internationale Anwerbung von Fachkräften im Gesundheitswesen ist ein wachsender Trend. Recruiter*innen in den USA suchen beispielsweise in Ländern wie den Philippinen, Indien und Kanada nach qualifiziertem Pflegepersonal. Diese Strategie bietet trotz der kurzfristigen Kosten und Herausforderungen bei der Visaausstellung langfristige Vorteile. Viele Organisationen im Gesundheitswesen stellen fest, dass internationales Recruiting im Laufe der Zeit zu erheblichen Kosteneinsparungen führen kann, da internationale Mitarbeitende mit größerer Wahrscheinlichkeit im Unternehmen bleiben. Das lässt sich unter anderem auf die starken lokalen Supportsysteme zurückführen. Allerdings hat die zunehmende Veröffentlichung von Gehaltsinformationen die Kostenvorteile der internationalen Personalsuche etwas geschmälert. Das veranlasst einige Organisationen dazu, sich stattdessen auf Talente zu konzentrieren, die in verwandten Gesundheitsbereichen und spezialisierten Berufsfeldern arbeiten.
5. Trends auf dem Vormarsch: Qualifikationsbasierte Einstellung und KI
Kompetenzbasierte Einstellungen und der Einsatz von KI bei der Talent Acquisition sind beliebte Themen, aber ihre Anwendung im Gesundheitswesen steht vor besonderen Herausforderungen. Strenge regulatorische Anforderungen und die Notwendigkeit spezifischer Abschlüsse und Zertifizierungen schränken das Ausmaß ein, in dem kompetenzbasierte Einstellungen möglich sind.
Trotz dieser Herausforderungen berichteten die Diskussionsteilnehmer*innen, wie einige Organisationen Lernfähigkeit und eine positive Mentalität über strenge Ausbildungs- und Erfahrungsanforderungen stellen.
Was KI anbelangt, so bekundeten die Expertinnen und Experten Interesse an ihrem Einsatz für Aufgaben wie das Verfassen von Stellenbeschreibungen und der Vorauswahl von Bewerbenden, auch wenn die Anwendung eher rudimentär und noch nicht vollständig in bestehende Prozesse integriert ist.
Möchten Sie erfahren, wie Sie Ihre Recruiting-Strategie im Gesundheitswesen mit der Radancy Talent Acquisition Cloud für die wachsenden Herausforderungen stärken können? Kontaktieren Sie unsere Expertinnen und Experten.
Dieser Blogartikel erschien im Original auf Radancy.com unter dem Titel Evolving Healthcare Dynamics in 2024